Spenden-Aktion „Rund um Wolle, Stickgarn & Co“

 

 

Anlässlich des letzten Frauenfrühstücks am 12. Dezember im Müllerhaus hatten Silke Ahrens (Abschied Bestattungen) und Marlies Meyer (Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Kirchlinteln) zu einer Sachspende rund um Wolle, Stickgarn und Co aufgerufen. Am 18. Dezember fand die Sammelaktion im Müllerhaus statt.

Hier der kurze Bericht der beiden von der Sammelstelle:
Wie gut, dass wir uns nichts vorgenommen und zeitlich „Luft“ hatten: Es kamen Spender und Spenderinnen und brachten Wolle, Nadeln, Stoffe, Maschinen. Sowohl einzelne Frauen und ein Mann, als auch Zusammenschlüsse, z. B. die Damen von der Wassergymnastik, die Achimer Landfrauen und Frauen vom Verein Zonta Verden e.V. brachten die Spenden. Und einige sind noch in Vorankündigung.

Hier ein paar Stimmen dazu:
„Meine Neffen haben ihre Werder-Wolle für einen Schal gespendet“, berichtete eine Spenderin.
„Ich bringe die Nähmaschine meiner Mutter. Sie ist vor 7 Jahren verstorben. Ich dachte ich würde mich mal dransetzen, aber das tat ich nicht. Nun ist sie bei euch gut aufgehoben“.
„Ich hab die Info an „meine Wassergymnastik Damen“ weiter gegeben. Die haben es wiederum weiter erzählt und so wurde ich von mir fremden Damen angerufen und wir lernten uns kennen.“ sagt Jutta Martens aus Weitzmühlen.
„Jeden Abend stand ein Beutel mit Wolle vor meiner Tür.“

Es ist viel zusammen gekommen:
Die Nähmaschinen sollen überholt und repariert werden. Die Wolle, die Stoffe, die Nadeln usw. sind vorsortiert. Danke an Jutta, Ruth und Doris für eure spontane Zeitspende und freudige Unterstützung. Wir waren auf eure Fachmeinung angewiesen.

Wie geht es nun weiter damit?
Die Sachen werden bis Januar zwischengelagert. Die Maschinen werden kontrolliert. Noch fehlendes Material wird eingekauft. Dann ist für Januar ein Gespräch mit Frau Brockmann („Verden hilft e.V.“) vereinbart.

Bedeutung des Handarbeitens:
Handwerkliche Tätigkeiten wie Stricken, Nähen, Sticken dienen nicht nur der individuellen Beschäftigung und helfen vielleicht gegen die maßlose Langeweile in den Unterkünften.
Handwerkliche Tätigkeiten waren und sind für Frauen eine Möglichkeit, ihren Status aufzuwerten als Dienstleisterinnen, seien sie bezahlt oder nicht. („Kannst du mir meine Hose kürzen?“, „Mir einen Schal stricken?“) Handarbeit ist in allen Ländern der Welt zudem eine besondere Tätigkeit. Die Frauen sind Bewahrerinnen ihrer Kultur und können sich bei uns ein „Stückchen Heimat“ schaffen.

Unsere Hoffnung:
Wir, Marlies und Silke, hoffen, dass sich Frauen für die angekommenen Frauen interessieren und beim Austausch von Handwerkstechniken sich Gespräche entwickeln und die Sprache „nebenbei“ gelernt wird. Denn: Die angekommenen Frauen, ebenso wie die Frauen der Migranten, sind die letzten in der Kette derer, die die Sprache erlernen. Eine bittere Erkenntnis, der wir abhelfen wollen.
Wenn sich also Frauen finden, die ihre Handarbeitskenntnisse austauschen wollen, um in Kontakt zu treten, sagen wir:

Ihr seid herzlich willkommen!!