09. Juli 2014 – Ausstellung von Udo Smorra

Abstraktes, dicke Vögel und Dynamik

Feinsinnige Schrott-Kunst von Udo Smorra lockt ins Brunsbrocker Müllerhaus

Diese Eule fand auf Anhieb viele Fans.

Brunsbrock – Von Johanna Zeuner. Udo Smorra, Schrottkünstler aus Langwedel, hat vor vier Jahren rostiges Altmetall als Material für sich entdeckt. Bis zum 6. August stellt er seine Exponate im Müllerhaus Brunsbrock aus.

Seine Figuren wirken oft dynamisch, sie „spannen einen Bogen“. Manchmal muten sie afrikanisch an. Lange, grazile Tiere haben es ihm ebenso angetan wie dickbäuchige Vögel oder abstrakte menschliche Figuren. Das Gegenständliche reize ihn ebenso wie das Abstrakte, sagt Smorra, und das werde auch so bleiben

Sein Material sammele er auf einem „wohl sortierten Schrottplatz“ in Dibbersen und auf Flohmärkten. „Oft kommen jetzt auch schon Menschen vorbei und bringen mir was“, sagt der frühere Gymnasiallehrer. Seine rostigen Skulpturen veredelt er mit einem konservierenden Öl, das gebe den Objekten einen „salonfähigen“ Touch. „Schrott gehört auch ins Haus“, sagt er engagiert. Ihm sei es wichtig geworden, aus dem „mit Geschichte versehenen Material“ etwas Neues zu erschaffen. Die rostigen Werkzeuge, die Smorra verwendet, bekämen eine neue Bedeutung. Da ist zum Beispiel eine Skulptur, die heißt „Schlüsselerlebnis“: Zwei alte Schraubenschlüssel für landwirtschaftliche Geräte schauen sich an, sie wenden sich einander zu mit ihren dicken Köpfen und langen Hälsen, die in die Körper dieser abstrahierten menschlichen Figuren übergehen. Oder die Skulptur „Muli“: Aus einer alten gelben Induktionsschleife und mehreren Zangen entstand dieses schlichte, eindrückliche Tier.

Viel Fantasie beweist Smorra, wenn er aus dem alten Eisen neue Ideen schmiedet. Mit „seinem Medium Schrott“ sei Smorra, wie Renate Bormann-Klenke vom Kulturkreis Lintler Geest sagte, „schnell zum Shootingstar avanciert“.

Smorra bedankte sich für die Möglichkeit, im Müllerhaus auszustellen, das, wie er finde, gut zu seiner Kunst passe. Seine Ausstellung ist am Sonntag, 13., 20. und 27. Juli sowie am 3. August, jeweils von 14.30 bis 17 Uhr, zu sehen. Gleichzeitig hängen Fotografien von Annett Serafin in einem Raum des Müllerhauses, ihre Naturstrukturen in Schwarz-Weiss ergänzen sich gut mit Smorras feinsinnigen Rost-Gebilden. Bis auf den 27. Juli wird der Künstler jeden Sonntag selbst anwesend sein.